Ein altbekanntes Hausmittel erlebt seine Renaissance: Sauerkrautsaft. Was unsere Großmütter schon wussten, bestätigt heute die moderne Wissenschaft - der fermentierte Saft ist ein wahres Kraftpaket für unsere Verdauung. Doch was genau macht diese milchig-trübe Flüssigkeit so besonders?
Was macht Sauerkrautsaft so besonders?
Der Schlüssel hinter der Wunderkraft von Sauerkraut liegt in der Fermentation. Sauerkraut besteht aus Kohl. Bei dem traditionellen Konservierungsprozess wandeln Milchsäurebakterien den natürlichen Zucker des Kohls in Milchsäure um. Dabei entstehen nicht nur der charakteristische saure Geschmack, sondern auch wertvolle probiotische Kulturen. Diese Fermentation macht aus simplem Kohlsaft ein lebendiges Lebensmittel voller aktiver Bakterienkulturen.
Die Wirkung von Sauerkrautsaft basiert dabei nicht nur auf den probiotischen Bakterien. Der Saft ist auch reich an wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen: Vor allem Vitamin C, verschiedene B-Vitamine wie B1, B2, B6 und B12 sowie die Mineralstoffe Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen sind enthalten. Diese Nährstoffe, kombiniert mit wertvollen Ballaststoffen und Milchsäurebakterien, machen Sauerkrautsaft zu einem spannenden natürlichen Unterstützer für Deinen Darm und die Verdauung.
Die vielfältige Wirkung von Sauerkrautsaft
Sauerkrautsaft ist mehr als nur ein traditionelles Hausmittel für die Verdauung. Seine vielfältige Wirkung basiert auf dem besonderen Zusammenspiel verschiedener Inhaltsstoffe. Lass uns genauer anschauen, was diesen fermentierten Saft so besonders macht:
Milchsäurebakterien für die Darmflora
Während der Fermentation von Sauerkraut verwandeln kleine Helfer – die Milchsäurebakterien – den Kohl in eine probiotische Kraftquelle. Diese lebenden Bakterien sind echte Alleskönner: Sie unterstützen die natürliche Bakterienvielfalt in unserem Darm und helfen dabei, ein gesundes Gleichgewicht der Darmflora aufrechtzuerhalten. Denk an Deinen Darm wie an einen Garten – die Milchsäurebakterien sind wie neue, nützliche Pflanzen, die dort gedeihen und das Ökosystem unterstützen. Mehr dazu verraten wir Dir in unserem Blogpost Darmflora aufbauen? So unterstützt Du das wertvolle Mikrobiom & Dein Wohlbefinden.
Vitamine und Mineralstoffe als Multitalente für unser Wohlbefinden
Die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe unterstützen verschiedene Körperfunktionen. Vitamin C trägt als Antioxidans dazu bei, die Zellen vor oxidativem Stress zu schützen. Die B-Vitamine spielen eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel. Eisen unterstützt den Sauerstofftransport im Blut, während Kalium wichtig für Muskelfunktion und Nervensystem ist.
Milchsäure und Verdauung
Die Milchsäure, die während der Fermentation entsteht, ist ein wichtiger Baustein für unsere Verdauung. Sie unterstützt dabei, den pH-Wert in unserem Darm in einer gesunden Balance zu halten – nicht zu sauer und nicht zu basisch. Dieser ausgewogene pH-Wert ist entscheidend für eine gute Verdauung. Das erklärt auch, warum Sauerkrautsaft sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall traditionell eingesetzt wird, da er den Darm unterstützen soll, wieder in sein natürliches Gleichgewicht zu finden. Mehr über Deinen Säure-Basen-Haushalt und alles was Du über Übersäuerung wissen musst erfährst Du auf unserem Blog.
Ballaststoffe als Nahrung für gute Darmbakterien
Die Ballaststoffe im Sauerkrautsaft sind wie ein Festmahl für unsere guten Darmbakterien. Als sogenannte Präbiotika dienen sie als Nahrungsquelle für die nützlichen Bakterien in unserem Darm und unterstützen so Deinen Stoffwechsel. Diese präbiotischen Ballaststoffe und die probiotischen Bakterienkulturen ergänzen sich perfekt: Während die Probiotika den Darm mit guten Bakterien versorgen, liefern die Präbiotika die Nahrung, damit diese sich optimal vermehren können. Zudem können sie dabei unterstützen, unsere Verdauung natürlich zu regulieren. Mehr zum Thema Verdauung liest Du hier Verdauung – so lange brauchst Du zum Verdauen.
Sauerkrautsaft für die Verdauung
Die Wirkung von Sauerkrautsaft auf unsere Verdauung ist vielseitig und beruht auf dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren. Besonders interessant ist dabei, dass der Saft sowohl bei Verstopfung als auch bei Durchfall unterstützend sein kann. Aus diesem Grund schauen wir uns die Wirkung von Sauerkrautsaft für die Verdauung einmal genauer an:
Sauerkrautsaft bei Verstopfung
Sauerkrautsaft bei Durchfall
Auch bei Durchfall kann Sauerkrautsaft unterstützend sein. Die probiotischen Kulturen sollen dabei nützlich sein, das gestörte Gleichgewicht der Darmflora wiederherzustellen. Die Milchsäure schafft ein Milieu, in dem sich schädliche Bakterien weniger gut vermehren können. Zusätzlich enthält Sauerkrautsaft wichtige Elektrolyte wie Kalium, die bei Durchfall verloren gehen können. Wieso Elektrolyte bei Durchfall wichtig sind erfährst Du in unserem Blogpost Elektrolyte – Was Du über die Mineralstoffe wissen musst.
Aufbau einer gesunden Darmflora
Regelmäßig getrunken kann Sauerkrautsaft bei der Entwicklung und Erhaltung einer gesunden Darmflora unterstützen. Die probiotischen Bakterien und präbiotischen Ballaststoffe arbeiten dabei Hand in Hand: Die Probiotika siedeln sich im Darm an, während die Präbiotika ihnen als Nahrung dienen. Ein gesundes Darmmilieu ist die Basis für eine gute Verdauung.
Unterstützung der Nährstoffaufnahme
Ein ausgewogenes Darmmilieu verbessert auch die Aufnahme von Nährstoffen aus unserer Nahrung. Die Milchsäurebakterien unterstützen dabei, Vitamine und Mineralstoffe besser verfügbar zu machen. Zudem unterstützt der leicht saure pH-Wert die Verdauungsenzyme bei ihrer Arbeit. Vielleicht ist dieses Thema noch spannend für Dich: Bromelain – das Ananas Enzym für Deine Verdauung und mehr.
Noch mehr Infos darüber, welche Lebensmittel Deinen Darm unterstützen, wie Du das beste aus Deiner Ernährung rausholst und welche Do’s and Dont’s es generell für Deinen Darm gibt, erhältst Du auf unserem Blog:
Der richtige Zeitpunkt: Wann solltest Du Sauerkrautsaft trinken?
Nicht nur die Wirkung, sondern auch das richtige Timing spielt beim Konsum von Sauerkrautsaft eine wichtige Rolle. Je nach Deinen Bedürfnissen und Zielen gibt es verschiedene optimale Zeitpunkte:
Sauerkrautsaft morgens auf nüchternen MageN
Viele Menschen schwören darauf, Sauerkrautsaft direkt nach dem Aufstehen zu trinken. Der Vorteil: Auf nüchternen Magen können die probiotischen Kulturen und Nährstoffe besonders gut aufgenommen werden. Starte mit einer kleinen Menge von etwa 50-100ml und beobachte, wie Dein Körper darauf reagiert. Ideal ist es, nach dem Sauerkrautsaft etwa 15-20 Minuten zu warten, bevor Du frühstückst.
Sauerkrautsaft vor dem Schlafen
Sauerkrautsaft vor dem Schlafengehen zu trinken, kann ebenfalls sinnvoll sein. Da nachts die Verdauung und Regeneration auf Hochtouren laufen, können die probiotischen Kulturen ihre Wirkung optimal entfalten. Wichtig ist jedoch, den Saft nicht direkt vor dem Schlafengehen zu trinken - ein Abstand von etwa einer Stunde ist ideal.
Sauerkrautsaft während der Mahlzeiten
Häufig bauen Menschen auf Ballaststoffe und Bitterstoffe. Doch auch ein kleines Glas Sauerkrautsaft zu den Mahlzeiten kann die Verdauung unterstützen. Die enthaltene Milchsäure regt die Produktion von Verdauungssäften an. Beginne auch hier mit kleinen Mengen von etwa 50ml und steigere die Menge nach Bedarf.
Dosierungsempfehlungen & weitere Hinweise
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Anfänger: Starte mit 30-50ml täglich
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Fortgeschrittene: 100-150ml täglich
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Maximal: 200-250ml pro Tag
Darauf kannst Du außerdem achten:
- Führe Sauerkrautsaft langsam in Deinen Alltag ein.
- Achte auf die Signale Deines Körpers.
- Nach dem Öffnen im Kühlschrank aufbewahren.
- Bei Blähungen oder Unwohlsein die Menge reduzieren
- Verwende unpasteurisierten Sauerkrautsaft: Nur der enthält aktive Bakterienkulturen und somit lebende Milchsäurebakterien und aktive Enzyme. Bei der Pasteurisierung werden diese durch die Hitzebehandlung zerstört.
Tipps für den Genuss von SauerkrautsafT
Der Geschmack von Sauerkrautsaft ist sicherlich gewöhnungsbedürftig. Mit ein paar einfachen Tricks kannst Du ihn aber nicht nur verträglicher, sondern auch geschmacklich angenehmer gestalten. Hier haben wir 4 Tipp-Kategorien für Dich zum Trinken von Sauerkrautsaft.
1. Selbst herstellen vs. kaufen
Sauerkrautsaft kannst Du entweder fertig kaufen oder aus frischem Sauerkraut selbst gewinnen. Beim Kauf achte besonders darauf, dass der Saft unpasteurisiert ist. Wer Zeit und Lust hat, kann den Saft auch einfach selbst aus fertigem Sauerkraut herstellen: Gieße dafür den Saft vorsichtig ab und verdünne ihn bei Bedarf mit etwas stillem Wasser.
2. Aufbewahrung und Haltbarkeit
- Nach dem Öffnen immer im Kühlschrank lagern
- Angebrochene Flaschen innerhalb von 5-7 Tagen verbrauchen
- Auf festen Verschluss achten
- Nur saubere Gläser/Löffel verwenden
- Auf Farb- und Geruchsveränderungen achten
3. Geschmackliche Verfeinerung
- Mit naturtrübem Apfelsaft mischen
- Mit stillem Mineralwasser verdünnen
- Mit frisch gepresstem Möhrensaft kombinieren
- Ein paar Tropfen Zitronensaft hinzufügen
- Mit etwas frischem Ingwer aufpeppen
4. Trinken leicht gemacht
- Den Saft nicht eiskalt, sondern zimmerwarm trinken
- Langsam trinken und gut einspeicheln
- Nach dem Trinken mit Wasser nachspülen
- Kleine Portionen über den Tag verteilen
- Als "Shot" zügig trinken
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Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg und sende herzliche Grüße und ein hohes Wohlbefinden! Julia
Julia Lang
Fachberaterin für holistische Gesundheit® und Gründerin von InnoNature.