Reizdarm – Ursachen, Symptome und Ernährung, was Du über das Syndrom wissen solltest

Person drückt Hände auf ihren Unterbauch.

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Dein Darm ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt für Dein Wohlbefinden. Er ist ein wichtiges Verdauungsorgan, spielt eine große Rolle bei der Immunabwehr und obendrein ist er an der Produktion von Hormonen wie Dopamin, Serotonin und Melatonin beteiligt. Dopamin wird auch als Botenstoff des Glücks bezeichnet, ergo macht Deinen Darm Dich glücklich. Trotzdem ist der Darm und die Darmgesundheit immer noch ein Thema, das gerne beschwiegen wird, wir wollen damit aufräumen und aus diesem Grund geht es jetzt um das Thema Reizdarm. Was bedeutet Reizdarm, welche Ursachen und Symptome können hinter Reizdarm stecken und wie kannst Du Deine Ernährung reizdarmfreundlich ausrichten? Diese Fragen stehen im Zentrum dieses Artikels. 

Was bedeutet Reizdarm?

Bei Reizdarm, auch als Reizdarmsyndrom (RDS) bezeichnet, handelt es sich um eine der häufigsten Erkrankungen des Verdauungstrakts. Es wird davon ausgegangen, dass in Deutschland 17 % der Bevölkerung unter einem Reizdarm leiden. Die Erkrankung kann als sehr belastend empfunden werden, ist in der Regel allerdings nicht gefährlich. 

Reizdarm – Das können Symptome sein

Die funktionelle Magen-Darm-Störung zeichnet sich häufig durch chronische oder wiederkehrende Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung sowie Stuhlinkontinenz aus. Mehr über das Thema Stuhlgang und Wohlbefinden liest Du auf unserem Gesundheits-Blog. 

Mögliche Anzeichen für einen Reizdarm:

Illustration von unterschiedlichen Reizdarm Symptomen.

  • Diffuse Bauchschmerzen treten bei den meisten Betroffenen auf. Diffus bedeutet, dass die Bauchschmerzen nicht immer an der gleichen Stelle auftreten und die Art der Schmerzen variieren kann.


  • Unregelmäßiger Stuhl: Lang anhaltende Verstopfung, Durchfall oder beides im Wechsel.


  • Hinzu können Blähungen, Völlegefühle und ein Gefühl des allgemeinen Unwohlseins treten.


  • Das Gefühl der unvollständigen Entleerung und Schleim im Stuhl können ebenfalls Symptome sein.


  • Manche der betroffenen Personen leiden zudem unter Rücken-, Gelenk- oder Kopfschmerzen.

Die Symptome von Reizdarm sind sehr vielfältig, unterscheiden sich individuell sehr stark und sind eher unspezifisch, da sie ebenso auf andere Erkrankungen hinweisen können. Daher sind zur Diagnose des Reizdarmsyndroms mehrere Untersuchungen notwendig. Die Diagnose erfolgt nach dem Ausschlussverfahren – zunächst müssen andere Erkrankungen mit Sicherheit ausgeschlossen werden können. 

ReizdarmSyndrom – Welche Ursachen liegen zugrunde?

Die genauen Ursachen des Reizdarmsyndroms sind noch nicht vollständig geklärt, es wird angenommen, dass eine Kombination aus verschiedenen Faktoren eine Rolle spielen kann. Einige der Faktoren, die mit dem Reizdarmsyndrom in Verbindung gebracht werden, sind:

  • Darmbewegungen: Es wird angenommen, dass unkoordinierte Darmbewegungen, die zu einer übermäßigen Kontraktion oder Entspannung der Darmmuskulatur führen, ein Auslöser für die Symptome des Reizdarmsyndroms sein können.
  • Darmflora: Es gibt Hinweise darauf, dass eine Veränderung der Zusammensetzung der Darmflora (Mikrobiom), also der Zusammensetzung der Bakterien in Deinem Darm, bei einigen Menschen mit Reizdarmsyndrom vorliegt. Dies kann zu Entzündungen oder einer gestörten Kommunikation zwischen dem Darm und dem Gehirn führen. In Das Mikrobiom – Stärke Deinen Darm und Dein Wohlbefinden erhältst Du mehr Infos darüber, was es mit Deiner Darmflora genau auf sich hat.

    • Ernährung: Es gibt bestimmte Lebensmittel und Getränke, die bei Menschen mit Reizdarmsyndrom Symptome auslösen können. Hierzu gehören zum Beispiel fettige oder frittierte Speisen, Milchprodukte, Kaffee, Alkohol und kohlensäurehaltige Getränke.
    • Stress: Stress verstärkt die Symptome, bei Entspannung bessern sie sich. Die Beschwerden treten daher auch hauptsächlich tagsüber auf und bereiten in der Nacht eher selten Probleme. Bei ausbleibendem Schlaf kann die Symptomatik also ebenfalls verstärkt werden. Neben Stress und Schlafmangel kann auch Angst die Symptome des Reizdarmsyndroms verschlimmern oder auslösen. Dies kann durch die Aktivierung des Nervensystems im Darmbereich und eine Veränderung der Darmbewegungen und Darmflora verursacht werden.

    Auch eine Histaminintoleranz kann als Ursache für einen Reizdarm gelten, hierbei ist es wichtig, auf eine entsprechende Ernährung zu achten und sich gegebenenfalls mit Ernährungsberater*innen in Kontakt zu setzen. Zudem ist zu beachten, dass nicht jede Person mit Reizdarmsyndrom alle oben genannten Faktoren erfährt oder dass diese Faktoren bei allen Patient*innen gleich auslösend wirken. Es handelt sich um Faktoren, die je nach Person variieren können.

    Reizdarm und Reizmagen – Wo liegt der Unterschied?

    Sowohl bei Reizdarm als auch bei Reizmagen handelt es sich um funktionelle Magen-Darm-Störungen. Beide Störungen können von Bauchschmerzen, Blähungen und Unwohlsein begleitet werden. Der Hauptunterschied zwischen den beiden liegt in den betroffenen Bereichen des Magen-Darm-Trakts. 

    Reizdarm bezieht sich auf eine Störung, die eher den unteren Teil des Magen-Darm-Trakts, also den Darm, betrifft. Personen mit Reizmagen klagen hingegen eher über Symptome wie Schmerzen oder ein unangenehmes Gefühl im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Völlegefühl. Reizmagen ist daher eher eine Störung, die den oberen Teil des Magen-Darm-Trakts, also den Magen, betrifft. Es ist durchaus möglich, dass eine Person sowohl an Reizdarm als auch an Reizmagen leidet. 

    Reizdarmfreundliche Ernährung – wie unterstützt du deinen darm? 

    Grundsätzlich gilt bei Reizdarm: Iss, was Dir bekommt. Durch die vielen verschiedenen Symptome und Auswirkungen, die ein Reizdarm mit sich bringen kann, gibt es nicht die eine richtige Ernährungsform bei Reizdarm. Bei einem Reizdarm ist es wichtig, eine individuelle Ernährungsstrategie zu entwickeln, die auf den individuellen Symptomen und Bedürfnissen basiert. 

    Auf einem Tisch liegen viele unterschiedliche Lebensmittel, die reich an Ballaststoffe sind.

    6 Ernährungstipps, die bei Menschen mit Reizdarmsyndrom helfen können:

    1. Vermeiden von Auslösern: Bestimmte Lebensmittel oder Getränke können bei vielen Menschen mit Reizdarmsyndrom die Symptome auslösen oder verschlimmern. Daher ist es wichtig, individuelle Auslöser zu identifizieren und diese aus der Ernährung zu entfernen. Häufige Auslöser sind zum Beispiel MilchprodukteKaffeeAlkoholfettes oder frittiertes Essenkohlensäurehaltige Getränke und künstliche Süßstoffe. Um herauszufinden, welche Lebensmittel Deine Probleme auslösen, kann es sinnvoll sein, ein Ernährungstagebuch zu führen. Dadurch kannst Du Ernährungsverhaltensmustern erkennen und besser einordnen, welche Lebensmittel gegebenenfalls mit Deinen Beschwerden zusammenhängen könnten. 
    2. Kleine Mahlzeiten: Einige Menschen mit Reizdarmsyndrom berichten, dass größere Mahlzeiten Symptome auslösen können. Es kann daher hilfreich sein, kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen.
    3. Ballaststoffreiche Lebensmittel: Wenn es um Verstopfung geht, kann eine ballaststoffreiche Ernährung sinnvoll sein, da Ballaststoffe Deine Verdauung unterstützen. Wieso? – das erfährst Du in unserem Verdauungs-Blogpost. Eine ausgewogene Ernährung mit moderaten Mengen an Ballaststoffen kann bei der Regulierung des Stuhlgangs helfen. Für Ballaststoffneulinge ist es wichtig, ballaststoffreiche Lebensmittel langsam in die Ernährung zu integrieren und auf die individuelle Verträglichkeit zu achten. Gute Ballaststoff-Quellen sind zum Beispiel folgende Lebensmittel: Leinsamen, Flohsamenschalen, Kürbiskerne, Linsen, Wurzeln, Himbeeren oder Vollkornprodukte.
    4. Kräuter für die Bekömmlichkeit: Sind Blähungen symptomatisch, können einige Kräuter und Gewürze, darunter Kümmel, Majoran und Schwarzkümmel, Lebensmittel bekömmlicher machen. Auch Bitterstoffe sollen die Verdauung unterstütze. 
    5. Ausreichend Flüssigkeit: Eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme ist wichtig, um Verstopfung zu vermeiden. Wir empfehlen Dir mindestens 30 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht zu trinken. 
    6. FODMAP-arme Ernährung: FODMAPs sind bestimmte Kohlenhydrate, die in einigen Lebensmitteln vorkommen und bei manchen Menschen Magen-Darm-Beschwerden verursachen können. Bei Menschen mit Reizdarmsyndrom haben sich teils Ernährungsstrategien bewährt, die auf die Reduktion von FODMAPs zielen. Es kann sinnvoll sein eine FODMAP-arme mit einer Ernährungsberater*in zu besprechen.

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    Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg und sende herzliche Grüße und ein hohes Wohlbefinden! Julia

     

    Bild einer jungen Frau mit blonden Haaren und weißem T-Shirt. In der Hand hält sie eine Orange.

    Julia Lang
    Fachberaterin für holistische Gesundheit® und Gründerin von InnoNature.

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