Leaky-Gut-Syndrom – so stärkst Du die Schutzbarriere Deines Darms

Bauch einer Frau, die eine Hand in die Seite stützt.

Was ist das Leaky-Gut-Syndrom?

Heutzutage leiden viele Menschen unter Unverträglichkeiten, Allergien oder anderen entzündlichen Erkrankungen, die irgendwie mit dem Darm zusammenhängen. Immer wieder ist in diesem Zusammenhang auch vom Leaky Gut-Syndrom die Rede. Das Syndrom wird unter Mediziner*innen zwar kontrovers diskutiert, unumstritten ist jedoch, dass die Darmgesundheit und die Zusammensetzung des Mikrobioms einen erheblichen Einfluss auf das gesamte Wohlbefinden nehmen. 

Zusammengefasst ist unter dem Leaky-Gut-Syndrom eine beschädigte Schutzbarriere des Darmtraktes zu verstehen. Dass die Darmwand permeabel – also durchlässig – ist, ist völlig normal. So können Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente aus der Nahrung über den Darm in die Blutbahnen gelangen. Dabei funktioniert die Darmwand im Idealfall wie ein Sieb, das alle “guten” Nährstoffe passieren lässt und schädliche Stoffe herausfiltert, damit diese nicht ins Blut gelangen können. 

Zum Schutz vor Krankheitserregern und Giftstoffen befindet sich ganz außen an unserer Darmwand eine Schleimschicht, auf der über 100 Billionen verschiedene Bakterien sitzen – diese Bakterien bilden unser Mikrobiom. Die Bakterien des Mikrobioms sind darauf spezialisiert, Krankheitserreger und Giftstoffe unschädlich zu machen. Aus unterschiedlichen Gründen kann diese Schleimschicht jedoch beschädigt sein und undicht (“leaky”) werden. Ungesunde Stoffe können dann vom Darm nicht mehr richtig herausgefiltert werden und in die Blutbahnen gelangen. 

Zu den Reaktionen des Körpers auf die geschädigte Schleimhaut gehören Entzündungen. Sie sind natürlicher Bestandteil von Reparaturmechanismen. Kurzfristig ist das ein gewünschter Prozess – langfristig kann ein erhöhtes Entzündungspotenzial im Körper weitere Symptome und Beschwerden begünstigen. 

Symptome und Ursachen des Leaky-Gut-Syndroms

Als Hauptursachen für das Leaky-Gut-Syndrom gelten ungesunde Ernährungsgewohnheiten, Schad- und Zusatzstoffe in der Nahrung, Pestizide, Alkohol und Stress. Es ist also wichtig, diese Faktoren im Alltag zu regulieren. Eine längere Einnahme bestimmter Medikamente wie Antibiotika kann die natürliche Schutzfunktion der Darmbarriere ebenfalls schwächen.

Lebensmittelunverträglichkeiten und Allergien können sowohl Ursache als auch Folge des Leaky-Gut-Syndroms sein. Durch die chronischen Entzündungsprozesse im Darm werden bestehende Unverträglichkeiten und Allergien oftmals noch weiter verstärkt. In der Forschung besteht sogar eine Vermutung zwischen der Entstehung von Autoimmunerkrankungen und dem Leaky-Gut-Syndrom. Erfahre mehr zum Zusammenhang zwischen Entzündungsprozessen und dem Darm in unserem Blogpost Was stille Entzündungen mit Deinem Darm zu tun haben.  

Auch das Reizdarmsyndrom steht in Verdacht, mit dem Leaky-Gut-Syndrom zusammenzuhängen. Typische Reizdarmsymptome wie chronische Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall können auch Folge des Leaky-Gut-Syndroms sein.

Die gestörte Darmbarriere beim Leaky-Gut-Syndrom führt unter Umständen auch dazu, dass Vitamine und Nährstoffe aus der Nahrung vom Körper nicht zuverlässig aufgenommen werden können – die Resorptionsfähigkeit des Körpers funktioniert nicht mehr richtig. Die gestörte Resorption sowie die Unverträglichkeit einiger Lebensmittel kann als Folge einen Nährstoffmangel und die damit einhergehenden Symptome mit sich bringen – zum Beispiel eine erhöhte Anfälligkeit für Infekte, verringerte kognitive Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit, Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen. 

Da über die gestörte Darmbarriere ständig giftige und schädliche Stoffe ins Blut gelangen, läuft das Immunsystem durchgehend auf Hochtouren – über einen längeren Zeitraum bedeutet das für den Körper jede Menge Stress, wodurch Du Dich im Alltag schneller schlapp und müde fühlst. 

Ernährungstipps

Das Leaky-Gut-Syndrom kann für Betroffene aufgrund seiner zahlreichen Symptome zu einer ziemlichen Belastung werden. Zum Glück gibt es einiges, was Du tun kannst, um Deinen Darm zu unterstützen. Das allermeiste kannst Du beim Leaky-Gut-Syndrom schon über die Ernährung regeln.

Folgende Tipps können hierbei sehr hilfreich sein:

  • Erleichtere Deinem Darm die Verdauung und nimm dem Magen-Darm-Trakt schon etwas Arbeit ab, indem Du während einer Mahlzeit nicht trinkst und sehr gut und gründlich kaust.
  • Setze auf sanfte Kost, die Du schonend zubereitest – zum Beispiel indem Du Gemüse dünstest, statt es anzubraten. Zucker- und fetthaltige Gerichte stellen eine besondere Herausforderung für den Darm dar. Auf diese solltest Du so gut es geht ganz verzichten. 
  • Einigen Gewürzen und Kräutern wird eine besonders wohltuende Wirkung auf den Darm nachgesagt. Dazu gehören unter anderem Kümmel, Ingwer, Kreuzkümmel und Melisse.
  • Die Ernährung spielt immer dann, wenn es um die Darmgesundheit geht, mit die größte Rolle. Aber auch Stress kann eine der verschiedenen Ursachen für das Leaky-Gut-Syndrom sein. Versuche so gut es geht, chronischen Stress zu vermeiden und nimm Dir im Alltag regelmäßig kleine Auszeiten, um zu entspannen oder Stress abzubauen. 

Durch ein Ernährungstagebuch kannst Du herausfinden, auf welche Lebensmittel Dein Körper mit Unverträglichkeit reagiert und diese dann zunächst meiden. Erfahrungen zeigen, dass viele Unverträglichkeiten nach dem Wiederherstellen einer gesunden Darmflora und einer intakten Darmbarriere sogar wieder abklingen. Auch eine Heilfastenkur kann hilfreich sein, um eine Ernährungsumstellung einzuleiten und ganz bewusst festzustellen, welche Lebensmittel Dein Körper gut verträgt und welche nicht. Hole Dir hierzu im Zweifel am besten ärztlichen Rat.

Mit Lebensmitteln, die Prä- und Probiotika enthalten, kannst Du Deine Darmschleimhaut zusätzlich unterstützen. Probiotika sind die lebenden Bakterienkulturen, die für unser Mikrobiom so wichtig sind. Bei Präbiotika handelt es sich sozusagen um das Futter für diese Bakterien. Besonders reich an Prä- und Probiotika sind zum Beispiel Artischocken, Knoblauch, Kimchi, Kombucha oder Wasserkefir. Bitterstoff- und ballaststoffreiche Lebensmittel mit teils vielleicht sogar enztündungshemmenden Eigenschaften wie Blumenkohl, Rosenkohl, Blattgemüse, Karotten, Blaubeeren, Leinsamen oder Walnüssen sollten auch auf dem Speiseplan stehen. 

Auf einem Tisch liegen Möhren und verschiedene Hände greifen danach.

Ganzheitliche Unterstützung und Nahrungsergänzung

Eine gesunde und ausgewogene Ernährung, besonders wohltuende Lebensmittel und Gewürze sowie die Reduzierung von chronischem Stress sind die Grundpfeiler für einen gesunden Darm. Darüber hinaus kannst Du noch einige weitere Routinen für Dich und Deinen Darm in den Alltag integrieren. Hast Du zum Beispiel schon mal etwas von Darmyoga-Therapie gehört? Hierbei handelt es sich um bestimmte Yogaübungen, die Deinem Darm besonders zu Gute kommen. Die passenden Übungen für Darm und Verdauung findest Du in unserem Blogpost Was Dein Stuhlgang über Dein Wohlbefinden verrät. 

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Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg und sende herzliche Grüße und ein hohes Wohlbefinden! Julia

 

Bild einer jungen Frau mit blonden Haaren und weißem T-Shirt. In der Hand hält sie eine Orange.

Julia Lang
Fachberaterin für holistische Gesundheit® und Gründerin von InnoNature.

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