Tipps für einen normalen Umgang mit der Menstruation
Scham und Periode sind ja irgendwie noch immer ein ganz eng verbundenes Team. “Erdbeerwoche” oder “rote Welle” wird sie gern genannt, damit es niedlicher klingt und nicht selten empfinden wir sie als lästig, unangenehm und sogar peinlich.
Statt diese Meisterleistung des Körpers zu verfluchen oder zu verstecken, sollten wir damit anfangen, uns selbst und unsere Bedürfnisse ernster zu nehmen. Was dabei helfen kann:
- Informiere Dich. Freund*innen, Ärzt*innen, Heilpraktiker*innen und selbst das Internet weiß vielleicht mehr als Du und kann Dir genau erklären und zeigen, was da eigentlich im Körper passiert.
- Lerne Deinen Zyklus kennen. Klingt basic, aber die wenigsten Frauen wissen genau Bescheid, was wann im Körper abläuft. Wenn Du aber weißt, in welcher Phase Du Dich gerade befindest, verstehst Du Deine Gefühle und Bedürfnisse viel besser und kannst ihnen auch nachgehen.
- Sprich darüber. Erst im kleinen, vertrauten Kreis aber nach und nach ruhig auch im weiteren Sinne. Dazu zählen auch Dein Parter*in und vielleicht sogar Koleg*innen. Sobald Du eng mit Menschen zusammen bist, kann es sinnvoll sein, kurz mitzuteilen, wenn Du gerade in einer körperlich herausfordernden Phase bist. Das fördert Verständnis und bricht mit dem Tabu.
- Schmerzen sind nicht peinlich. Niemand sollte sich mit Schmerzen durch den Tag schleppen müssen und niemand sollte sich gezwungen fühlen, synthetische Medikamente einzunehmen, um Schmerzen zu unterdrücken. Wie stark die Schmerzen ausfallen, hängt von vielen Dingen ab und Du selbst solltest entscheiden, wie Du damit umgehst.
- Binden, Tampons und Co. sind kein Tabuthema. Verstohlene Blicke oder hektisches Einpacken an der Kasse lassen vermuten, dass es um etwas Verbotenes geht. Dabei ist die Periode total natürlich und das Kaufen oder Fragen nach einem Tampon sollte nicht unangenehmer sein, als nach einem Taschentuch zu fragen, weil die Nase läuft.
Du musst Deine Periode zwar nicht super gut finden und “feiern”, aber Du und alle um Dich herum dürfen sie gern einfach ganz normal finden.
Der Menstruationszyklus - Einfach erklärt
Um Deine Periode und alles was damit zusammenhängt besser anzunehmen, hilft es Deinen Zyklus zu kennen. So kannst Du verstehen, was da eigentlich im Körper passiert und anerkennen, dass es eine mächtige Leistung ist. Zugegeben: Der Prozess ist recht komplex. Deshalb haben wir die unterschiedlichen Phasen hier grob zusammengefasst:
Das solltest Du über den Menstruationszyklus wissen:
DAUER: Alles zwischen 25-35 Tagen ist “normal”.
BEGINN: Der Zyklus beginnt mit dem ersten Tag der Menstruation und endet am letzten Tag vor der nächsten Blutung.
EINFLÜSSE: Erkrankungen, Stress und Nährstoffmängel beeinflussen den Zyklus.
Die Zyklus-Phasen
Die Stimmung zu dieser Zeit ist aufgrund des Östrogenmangels und der Anstrengung eher gedrückt. Jetzt braucht Dein Körper Energie, was er Dir vielleicht mit Lust auf Schokolade signalisiert. Was Dir jetzt helfen kann sind gesunde Fettsäuren (Omega-3).
FOLLIKELPHASE. Ca Tag 5-14: Der Körper bereitet sich wieder von neuem für die Befruchtung der Eizelle vor. Dafür reift ein sog. Follikel im Eierstock heran, in diesem Follikel befindet sich eine Eizelle. Die Gebärmutterschleimhaut wird erneut aufgebaut, wozu Östrogen benötigt wird.Der Anstieg von Östrogen und der recht ausgeglichene Hormonhaushalt sorgen für gute Laune und ein insgesamt wohliges Gefühl.
LUTEALPHASE. Ca. Tag 15-28: Das Hormon Progesteron sorgt für einen Umbau der Gebärmutterschleimhaut, damit sich die befruchtete Eizelle dort einnisten könnte. Bei Nicht-Befruchtung zerfällt sie und wird erneut abgebaut. Zum Ende dieser Phase sinken Östrogen- und Progesteronspiegel. Dieses Auf und Ab der Hormone kann für PMS Symptome sorgen, weshalb Du auch jetzt wieder auf gesunde Fette und weitere Nährstoffe setzen kannst, um die Emotionen möglichst stabil zu halten. Welche Vitalstoffe wir Dir generell empfehlen, findest Du hier: Vitamine und Nährstoffe für Deinen Zyklus.
Wann sind die fruchtbaren Tage?
Die fruchtbaren Tage im Menstruationszyklus variieren von Person zu Person. Bei einem Lehrbuch-Zyklus von 28 Tagen und einem komplett ausbalancierten Hormonspiegel heißt das, dass die fruchtbare Zeit vom 10. bis zum 23. Zyklustag anhält und die unfruchtbaren Tage vor dem 10. und nach dem 23. Zyklustag liegen. Hast Du einen regelmäßigen Zyklus, bedeutet das, dass Deine fruchtbaren Tage 5 bis 6 Tage nach Deiner Periode beginnen. In dieser Zeit kannst Du auch am ehesten schwanger werden. Die allerhöchste Wahrscheinlichkeit einer Schwangerschaft ist am Tag des Eisprungs. Dieser liegt in der Mitte des Menstruationszyklus. Im Umkehrschluss sind die Tage, die weit vom Eisprung entfernt sind und am nächsten an der Periode dran liegen, die Tage, an denen Du am wenigsten wahrscheinlich schwanger werden kannst.
Was ist ein Zykluskalender und wozu ist er gut?
Um den eigenen Menstruationszyklus zu dokumentieren und diesen besser zu verstehen, kann das Notieren aller relevanten Daten in einem Kalender (ob digital oder analog) sinnvoll sein. Dies kann helfen, den Zeitpunkt des Eisprungs und die fruchtbaren Tage zu bestimmen. In einem Zykluskalender wird der erste Tag der Periode als Tag 1 des Menstruationszyklus markiert. Menstruierende können dann jeden Tag aufzeichnen und so den Tag des Eisprungs schätzen, indem sie die durchschnittliche Zykluslänge und die Länge der letzten Periode mitberücksichtigen. Im Zuge eines Zykluskalenders kann es auch sinnvoll sein, sich Notizen zu Stimmungsschwankungen, Symptomen oder anderen Faktoren, die den Zyklus beeinflussen können, zu machen.
Es ist zu empfehlen, den Zyklus über einen längeren Zeitraum zu überwachen, um bestimmte Trends zu erkennen. Ein Zykluskalender kann hilfreich bei der Familienplanung, aber auch bei der Verhütung sein. Zudem wird ein Zykluskalender verwendet, um mögliche Veränderungen des Menstruationszyklus frühzeitig zu erkennen und besser auswerten zu können.
Die Wirksamkeit der Verhütung nach dem Kalender hängt von der Regelmäßigkeit des Menstruationszyklus ab. Bei einem sehr regelmäßigen Zyklus kann die Kalendermethode eine hohe Wirksamkeit haben. Wenn der Zyklus jedoch unregelmäßig ist, kann die Wirksamkeit eher gering sein. Darüber hinaus kann die Verhütung nach dem Kalender auch durch andere Faktoren beeinflusst werden, wie zum Beispiel Stress, Krankheit oder Veränderungen im Lebensstil. Durch diese Faktoren kann sich der Zyklus verschieben, wodurch die Verhütung über die Kalendermethode ungenauer wird.
Vitamine und Nährstoffe für Deinen Zyklus
Der menstruierende Körper leistet eine Menge und funktioniert nebenbei noch ganz normal. Wenn hier nicht ausreichend Nährstoffe und Ruhe bereitgestellt werden, um die Batterien wieder aufzuladen, kann das Beschwerden verursachen oder verschlimmern.
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Ich wünsche Dir viel Erfolg auf Deinem Weg und sende herzliche Grüße und ein hohes Wohlbefinden! Julia
Julia Lang
Fachberaterin für holistische Gesundheit® und Gründerin von InnoNature.